Obstbaumschneiden unter professioneller Anleitung


Wie bereits in den Vorjahren haben wir zum Schneiden der Obstbäume auf der „Streuobstwiese In der Teilung“ (hinter dem Bauhof Altrip) eingeladen. An dem Termin, am 24. Februar nahmen ca. 30 Personen trotz teilweise widriger Wetterbedingungen teil. Entsprechend gekleidet und ausgerüstet mit den notwendigen Schneidewerkzeugen und Leitern traf man sich am Bauhof zu der Begrüßungsrunde.
Bild: Gruppenbild

Die Veranstaltung wurde geleitet von Rainer Rausch. Rainer Rausch hat sich nebenberuflich zum Pomologen (Fachmann für Obstbäume) weitergebildet und ist zertifizierter Obstbaumwart des Landes Rheinland-Pfalz. Unter anderem ist er Mitbegründer des Arbeitskreises „Historische Obstsorten der Pfalz“. Der in der Einladung angekündigte zweite Fachmann Ewald Marschall war leider kurzfristig erkrankt, aber dürfte ja einigen noch aus dem vergangenen Jahr bekannt sein.

Bereits am ersten Baum erläuterte Rainer Rausch, wie naturgemäße Baumerziehung nach der Öschberg-Palmer-Methode funktioniert. „Erst mal die Mitte suchen, dann die seitlichen Leitäste definieren, auf die Saftwaage achten, und dann beherzt abschneiden“.

Darüber hinaus beantwortete er vielen Fragen der Teilnehmer zu Themen wie richtiges Schneidewerkzeug, geeignete Leitern, was bei der Baumdüngung zu beachten ist, welche gute Baumschulen es in der Region gibt, und wie man Obstsorten bestimmen kann (häufig nur an der Frucht).
Mitte und Leitäste

Bild: Baumansprache

Die folgenden Bilder zeigen einen Apfelbaum, bei dem im letzten Jahr 2023 zur Formgebung mit Naturweiden etwas nachgeholfen wurde. Naturweiden werden, wenn die Äste dicker werden, wieder abgeworfen und schnüren die Äste nicht dauerhaft ein.

Hier sieht man schön, wie nach dem Beschnitt 2023 die Mitte und die Leitäste sich entwickelten. Das mittlere Bild zeigt das Wachstum der letzten 12 Monate und das rechte Bild gibt die Situation nach erneutem Schnitt wieder. Die Mitte wurde vereinzelt und die Leitäste erneut ordentlich eingekürzt. Der Baum soll in den ersten Jahren kräftige Äste bilden.

Bei den nächsten, älteren Bäumen (gepflanzt 2016) waren die Teilnehmer, gefragt. Zuvor wurde noch die „Baumansprache“ erläutert, bei der man um den Baum herumgeht, um ein Konzept für den Beschnitt zu entwickeln.
Es wurde in der Gruppe umfänglich diskutiert was geschnitten oder was stehen bleiben sollte und wie das mit den zuvor gelernten Regeln zusammenpasst. Rainer Rausch kommentierte die Vorschläge und kam beim Beschnitt zur Überraschung vieler zu teilweise drastischen Entscheidungen.

Während der Mittagspause konnten sich die Teilnehmer bei Brezeln, Kaffee und Kuchen aufwärmen (angesichts des beständig kühlen Windes auf der Streuobstwiese ein Lichtblick) und sich dabei ausgiebig untereinander und mit dem Fachmann unterhalten.

Vielen Dank an Christian Weikert und Udo Jantzen von der Bauhofleitung, dass wir die Räumlichkeiten nutzen konnten!
Danach ging es wieder auf die Streuobstwiese, wo die Teilnehmer von Baum zu Baum zunehmend sicherer wurden in der Beurteilung wie der Beschnitt an einzelnen Kronen auszuführen ist.

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