Biodiversität

In der VG Rheinauen haben wir das Glück, in einer der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas zu leben. Auenlandschaften sind Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die an die besonderen Verhältnisse dieses Lebensraumes angepasst sind. Zu den bekanntesten Säugetierarten der Flussaue zählen Biber und Fischotter. Zahlreiche Vogelarten finden ihren Lebensraum in der Flussaue, darunter Eisvogel, Uferschwalbe, Flussregenpfeifer, Enten und Gänse, Wasserralle, Teichrohrsänger, Rohrammer und Rohrweihe.

Um die Flora und Fauna in einer Auenlandschaft zu schützen, ist es wichtig, die natürlichen Überflutungsflächen von Flüssen oder Bächen zu erhalten. Diese Landschaften sind von Wasser geprägt und verbinden verschiedene Ökosysteme miteinander.

Diese sind in vielen Teilen noch intakte Auenlandschaft und besonders geschützt. Eine Vielfalt von Tierarten ist dort zu Hause. Auf engem Raum begegnet man hier z. B. Vogelarten, die in anderen Landschaften – wenn überhaupt – nur weit verstreut vorkommen. Eine Fülle an Schmetterlings-, Käfer- und Libellenarten findet in den Auenlandschaften ebenso ein Refugium wie seltene Fischarten, die in sauerstoffarmen oder sogar kurzfristig trocken gefallenen Gewässern überleben können. Die Auwälder, die geprägt sind vom Wechsel zwischen Überflutung und Trockenzeiten, stellen einzigartige Lebensgemeinschaften dar.

Als natürliche Überschwemmungs- und Rückhalteräume, die bei Hochwasser zu einem langsamen Abfluss des Wassers beitragen, erfüllen Auwälder eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz. Bei Hochwasser sorgen sie außerdem für die Reinigung des Wassers von organischen und mineralischen Stoffen. Direkt am Wasser wachsende Pflanzen sind die Purpurweide, Filzweide, Silberweide, Grauerle, Schwarzpappel, Aspen- und das Rohrglanzgras.

In der Hartholzaue, den höher gelegenen Stellen des Auwaldes, wachsen zum Beispiel Stieleichen, Esche, Feld- und Flatterulme, Feldahorn; in der Strauchschicht sind unter anderem Weißdorn, Schlehe, Hartriegel und Pfaffenhütchen anzutreffen.

Die Schönheit und Vielfalt dieser Landschaft ist beeindruckend. Wusstet ihr zum Beispiel, dass …

  • … die Altrheinarme entstanden sind, als der Rhein seinen Lauf im Laufe der Jahrtausende immer wieder verändert hat? Dabei hat er alte Flussschlingen abgeschnitten und neue gebildet. Die abgeschnittenen Schlingen wurden zu Altrheinarmen, die je nach Wasserstand mal mehr oder mal weniger mit dem Hauptstrom verbunden sind.
  • … die Altrheinarme einen wichtigen Lebensraum für viele Zugvögel bieten? Hier können sie rasten, fressen und brüten. Zu den häufigsten Arten gehören Graugänse, Kormorane, Reiher, Schwäne und Enten. Aber auch seltene Arten wie der Eisvogel oder der Schwarzstorch sind hier zu finden.
  • … die Altrheinarme auch ein Paradies für Angler sind? Hier gibt es viele verschiedene Fischarten wie Hecht, Zander, Karpfen, Wels oder Aal. Allerdings muss man eine Angelkarte besitzen und sich an die Schonzeiten halten. Außerdem sollte man darauf achten, keine geschützten Arten wie den Bitterling oder den Steinbeißer zu fangen.
  • … die Altrheinarme auch ein beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer, Wanderer und Kanufahrer sind? Es gibt viele schöne Wege und Routen entlang der Ufer, die zu Erkundungstouren einladen. Mit dem Kanu kann man die Altrheinarme aus einer anderen Perspektive erleben und die Natur genießen. Aber auch hier gilt: Bitte verhaltet euch rücksichtsvoll gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt und lasst keinen Müll zurück.